16.12.24

von Marlena Grutsch
16. Dezember 2024
Advent

Die Geschichte der Weihnachtsgeschichte

"Humbug!" - So bezeichnet der Geschäftsmann Ebenezer Scrooge Weihnachten, Güte und Mitgefühl: Das alles ist Unsinn in seinen Augen. Scrooge hat sich vollständig der Arbeit und seinem Geld verschrieben.

Es ist Heiligabend, am Ende des 19. Jahrhunderts. Wie jedes Jahr schlägt Scrooge die Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen aus, beschimpft seinen treuen Mitarbeiter Bob Cratchit, faul zu sein, und weigert sich, den Armen an den Feiertagen Geld zu spenden.

In dieser Nacht erscheint plötzlich der Geist von Jacob Marley, Scrooges ehemaligem Geschäftspartner. Marley rät dem alten Mann, dringend sein Leben zu ändern. Denn wenn er weiterhin so kaltherzig und geizig bleibt, wird er nach dem Tod in alle Ewigkeit dafür büßen. Kurz vor seinem Abschied kündigt Marley drei weitere Geister an, die Ebenezer besuchen werden.

Der erste Geist ist jener der vergangenen Weihnacht. Er führt Scrooge auf eine Reise in seine Vergangenheit. Sie besuchen einige Weihnachtsfeste in Ebenezers Kindheit, auch jenes, an dem er seine große Liebe kennenlernte. Dann zeigt der Geist das Weihnachten, an dem Scrooge diese große Liebe endgültig des Geldes wegen verlässt. Scrooge ist von diesen Erinnerungen erschüttert und bittet den Geist, ihn gehen zu lassen. Der Geist verschwindet.

Der zweite Geist in dieser Nacht ist jener der gegenwärtigen Weihnacht. Er bringt Scrooge zu seinem verarmten Sekretär Bob Cratchit und dessen Familie. Cratchit wird immer sehr schlecht von seinem Arbeitgeber behandelt. Obwohl die Familie fast nichts besitzt, feiert sie ein schönes Weihnachten und spricht sogar einen Trinkspruch auf Scrooge aus.

Hier sieht der alte Mann auch Tim Cratchit, den jüngsten Sohn des Angestellten, der aufgrund einer Behinderung nur mit Krücke gehen kann und sehr abgemagert ist. Zum ersten Mal seit langer Zeit zeigt Scrooge Mitgefühl und fragt den Geist, ob Tim noch lange zu leben hat. Der Geist verneint und entlässt damit den fassungslosen Geschäftsmann.

Der dritte Geist, der Scrooge besucht, ist der unheimlichste von allen. Er spricht nicht und bringt den bereits erschöpften alten Mann zur zukünftigen Weihnacht. Dort unterhalten sich die Menschen auf der Straße über einen alten, geizigen Mann, der vor kurzem verstorben sei, und dem wohl niemand nachtrauert. Scrooge versteht, dass es sich bei dem unbeliebten Geizkragen um ihn selbst handelt und ist nun vollends gebrochen. Er verspricht verzweifelt, sich zu ändern.

Als Scrooge am Morgen in seinem Bett aufwacht, stellt er fest, dass nur eine Nacht vergangen und nun Weihnachten ist. Sofort stürzt er auf die Straße, kauft einen großen Truthahn für Bob Cratchit und dessen Familie und nimmt die Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen an. Dann spendet er eine großzügige Summe für die Armen.

Das Buch "Eine Weihnachtsgeschichte" endet damit, dass Scrooge sich endlich zum Besseren verändert und sich auch des kleinen Tim Cratchit annimmt, dem es bald erheblich besser geht.

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