7. Dezember

von Julia Petz
07. Dezember 2022

Hast du gewusst, dass...


...es eine Weihnachtsgurke gibt? In den USA gibt es den Brauch, einen grünen Glasanhänger in Form einer Gewürzgurke an den Weihnachtsbaum zu hängen. Wer die „Christmas Pickle“ findet, darf sich über ein Zusatzgeschenk freuen. Viele Menschen in den USA glauben übrigens, dass die Weihnachtsgurke aus Deutschland stammt, was jedoch nicht belegt ist.

Dezember 7

Das Sterntaler

Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.


Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: "Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: "Gott segne dir's," und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: "Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann." Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: "Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben," und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.


Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

Ein Märchen der Brüder Grimm

 


Das Märchen vom Sterntaler – zeitgemäß, wie nie zuvor! Wer würde nicht gerne so handeln, so selbstlos teilen und geben wie das Sterntaler? Nichts behält das Mädchen für schlechtere Zeiten zurück, macht keinen Unterschied, wem es etwas gibt. Ich denke, in jedem Menschenherz ist es da, ruht es, das „Ewig -Gute“ und jeder Mensch wünscht, dass sein Tun und Handeln von ihm beeinflusst wird. Jeder hat das Zeug, an einer besseren Welt mitzuarbeiten. Das Märchen steht wie kein anders für Hoffnung und Vertrauen, und darum passt es so gut in die Zeit des Wartens auf Weihnachten. Zu Weihnachten öffnet sich der Himmel für jeden von uns. Gott schenkt Heil, indem er selber Mensch wird. Was für ein Geschenk, was für ein großer Liebesbeweis. Und die Liebe ist es auch, die das Handeln des Sterntalermädchens beeinflusst. Wer sich selber liebt, wie das Sterntaler sich liebt, glücklich, zufrieden und voller Herzensfreude ist, der kann von dieser Liebe jederzeit etwas abgeben – und Liebe wird bekanntlich nicht weniger, sondern mehr, wenn man sie teilt. Und jetzt ist die beste Zeit, um mit dem Teilen zu beginnen! Also fangen wir doch gleich heute an, holen wir für andere die Sterne vom Himmel – machen wir die Welt heller und ein bisschen besser.