Ökosystem Gewässer unter der Lupe

von Julia Sörgel
26. Mai 2023

Das Highlight im Kapitel „Ökosystem Gewässer“ war mit Abstand die Exkursion zu einem nahe der Schule gelegenen Tümpel. Ausgerüstet mit Gummistiefel, Kescher, Einweggläsern und Bestimmungsbuch ging es dem kleinen stillen Gewässer, welches erstaunlich viel Leben in sich hatte. Die SchülerInnen wussten dabei bereits bestens darüber Bescheid, dass alle im Tümpel befindlichen Lebewesen, seien es Pflanzen (Produzenten), Pflanzenfresser (Konsumenten der 1. Ordnung), Fleischfresser (Konsumenten der 2. Ordnung) oder Abbauer (Destruenten), in einer Beziehung zueinanderstehen. Würde eines dieser Lebewesen verschwinden/aussterben, hätte dies enorme Folgen für das Ökosystem, da alle in einem empfindlichen Gleichgewicht zueinanderstehen und ein Nahrungsnetz aus diversen Nahrungsketten bildet. Im Tümpel gab es neben zahlreichen Amphibien wie Erdkröten- und Grasfroschkaulquappen, sowie ausgewachsenen Grasfröschen, oder etwa Bergmolchen, welche vor allem durch ihren orangen Bauch für Staunen sorgten, auch noch Weichtier, wie die Spitzschlamm-, und Posthornschnecke zu bestaunen. Letztlich wurden auch noch richtige Blutegel entdeckt, die durch ihr festsaugendes Mundwerk begeisterten. Aber auch Insekten waren in Scharen anzutreffen, wie der Wasserläufer, welcher die Oberflächenspannung des Wasser ausnützt, um darüber laufen zu können, oder Libellenlarven, welche mit Hilfe von Kiementracheen unter Wasser atmen können.

​​​​​Auffällig war, dass es in dem Tümpel keine Fische gab. Dies liegt daran, dass Tümpel temporär immer wieder austrocknen und Fische dies nicht überleben würde. Daher verbringen alle im Tümpel vorkommenden Lebewesen nur einen Teil ihres Lebens im Wasser. Später leben sie an Land, bzw. in feuchter Erde oder Gras weiter.

Was man aber nicht mit der Lupe sehen kann, sind die zahlreichen Mikroorganismen, welche vor allem als Destruenten im Wasser für den Abbau von abgestorbenem organischem Material zuständig sind und somit die Wasserqualität aufrecht erhalten. Diese wurden mit Hilfe eines Heuaufgusses vermehrt, um sie anschließend unter dem Mikroskop betrachten zu können. Zu sehen gab es viele tierische Einzeller, wie das Pantoffeltierchen, das Nasentierchen oder das Glockentierchen, aber auch pflanzliche Mikroorganismen, wie die Schraubenalge oder die Zellkolonie Eudorina.